Religiöse und Weltliche jüdische Musik

Religiöse Musik

Bis zur Zerstörung des Tempels im Jahre 70 gab es religiöse Instrumentalmusik, die durch Leviten gespielt wurde. Danach wurde der Gebrauch von Instrumenten in der Synagoge verboten. Ein Verbot, das sich mit wenigen Ausnahmen bis heute gehalten hat. Stattdessen zog der synagogale Gesang in den Gottesdienst ein.

Seit dem 10. Jahrhundert gibt es im jüdischen Gottesdienst einen Chasan (Vorbeter, Vorsänger).

Mit Entstehung des Chassidismus im Osteuropa des 19. Jahrhunderts versammelten sich die Anhänger nach dem Tod des Gründers Rabbi Ba`al Shem Tov am Shabat, um Niggens/Nigunim (Gesangs-Melodien ohne Text) zu singen.

Seit dem 20. Jahrhundert findet man in Israel religiöse Texte in der Popularmusik, sei es als Schlager, Pop- oder Rockstück.

Weltliche Musik

Unterschieden werden können:

  • Jüdische Klassik (klassische Musik von jüdischen Musikern wie Mendelsohn-Bartholdy)
  • Jiddische Lieder (Lieder in jiddischer Sprache mit Ursprung Deutschland, Osteuropa und später USA; zum Beispiel Liebeslieder, Trauerlieder, Lieder zur Lebenserfahrung)
  • Klezmer (Instrumentalmusik aus Deutschland und Osteuropa zumeist von Wandermusikern auf Hochzeiten und anderen Feiern zum Tanzen gespielt)
  • Sephardische Musik (Musik der aus Spanien vertriebenen Juden. Lieder werden auf Ladino gesungen)
  • Traditionelle (1920 bis 1980) und moderne (ab 1980) israelische Tanzmusik, zu der bis heute weltweit getanzt wird. Jährlich entstehen ungefähr  500 neue Tanzchoreographien.
  • Moderne Musiken aller Genres wie Schlager, Pop, Techno, Rap, Jazz etc.

(Jutta Simon)

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